Das humanistische Weltbild

Wir als anders sein abenteuerpädagogik vertreten ein humanistisches Weltbild.

 

Gemäß dem humanistischen Bundesverband Deutschland ist der Humanismus ist eine demokratische und ethische Lebensauffassung: Alle Menschen haben die gleiche Freiheit und die Verantwortung, ihrem Leben Sinn zu geben. Mit Gefühl und Verstand können Menschen unter dieser Voraussetzung gemeinsam die Formen ihres Zusammenlebens gestalten. Grundlagen des Humanismus sind: Gleichheit und Freiheit der Menschen, Geltung der Vernunft. Diese Werte verankern die zentrale Stellung der Menschen und die Unverletzlichkeit und Unveräußerlichkeit ihrer Rechte in der Gesellschaft.

 

Die Wurzeln des Humanismus reichen zurück bis zu den Dichtern und Philosophen des alten Griechenlands, des antiken Roms sowie des konfuzianischen Chinas und des klassischen Indiens. Der moderne Humanismus entstand in der Renaissance. Er führte zur Entwicklung der heutigen Wissenschaft und regte neue Ideale gesellschaftlicher Gerechtigkeit an.

 

Humanistische Pädagogik ist eine Einstellung und Praxis in der Erziehung und Erwachsenenpädagogik, die den Aspekten der Freiheit, der Wertschätzung, der Würde und der Integrität von Personen ein großes Gewicht beimisst. Ihre philosophischen Wurzeln hat sie in den Ideen des Humanismus und des Existenzialismus.Die Humanistische Pädagogik steht in einer jahrtausendealten Tradition, angefangen in der Antike über die europäischen Ausprägungen ab dem 12. Jahrhundert bis hin zu den neuhumanistischen Ansätzen gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

 

In den 1960er-Jahren entstanden verschiedene Bewegungen der humanistischen Pädagogik als Reaktion auf das als autoritär empfundene Bildungssystem. Die so genannten "Free Schools" fanden zu dieser Zeit eine beachtliche öffentliche Aufmerksamkeit. Hier kann eine Verbindung zu der von Alexander Sutherland Neill 1921 gegründeten Internatsschule Summerhill in England gesehen werden.

Als Reaktion auf diese Bewegung und ihre mangelhaften wissenschaftlichen Ansätze entstand die moderne humanistische Pädagogik, die ihre Grundansätze aus der humanistischen Psychologie übernahm. Als wichtige Vertreter dieser Richtung sind Carl Rogers, Charlotte Bühler, Abraham Maslow und Paul Goodman zu nennen.

 

Die humanistische Pädagogik ist personenzentriert. Sie beschäftigt sich mit dem Verhalten, aber auch den Werten und Gefühlen des Lernenden und basiert auf wertbezogenen Grundsätzen pädagogischen Handelns.

Die Ziele der humanistischen Pädagogik wurden 1978 von der ASCD (Association for Supervision and Curriculum Development) wie folgt formuliert:

  • Die humanistische Pädagogik akzeptiert die Bedürfnisse des Lernenden und stellt Erfahrungsmöglichkeiten und Programme zusammen, die sein Potential berücksichtigen.
  • Sie erleichtert "Selbst-Aktualisierung" und versucht, in allen Personen ein Bewusstsein persönlicher Wertschätzung zu entwickeln.
  • Sie betont den Erwerb grundlegender Fähigkeiten, um in einer aus vielen Kulturen bestehenden Gesellschaft zu leben. Dies beinhaltet akademische, persönliche, zwischenmenschliche, kommunikative und ökonomische Bereiche.
  • Sie versucht, pädagogische Entscheidungen und Praktiken persönlich zu machen. Zu diesem Zweck beabsichtigt sie, den Lernenden in den Prozess seiner eigenen Erziehung miteinzubeziehen, vgl. schülerorientierter Unterricht
  • Sie erkennt die wichtige Rolle von Gefühlen an und verwendet persönliche Werte und Wahrnehmungen als integrierte Teile des Erziehungsprozesses, vgl. Ganzheitlichkeit (Pädagogik)
  • Sie entwickelt ein Lernklima, das persönliches Wachstum fördert und das von den Lernenden als interessant, verstehend, unterstützend und angstfrei empfunden wird.
  • Sie entwickelt in den Lernenden einen echten Respekt für den Wert des Mitmenschen sowie die Fähigkeit, Konflikte zu lösen (Sozialkompetenz).

Verschiedene therapeutische Ansätze, die sich in der humanistischen Psychologie entwickelten, fanden auch immer mehr Eingang in die pädagogische Arbeit, vor allem in der Erwachsenenbildung: Klientenzentrierte Gesprächsführung, Gestalttherapie, Transaktionsanalyse, Psychodrama und Themenzentrierte Interaktion.

 

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